Selbstverteidigung

(Auszug aus unserer AKKA Lehrunterlage " Selbstverteidigung")

Karate Selbstverteidigung, American Kenpo Berlin, Cobra Kai, Spreehöfe, Schöneweide, Treptow, Selbstverteidigungskurs

Was ist Selbstverteidigung?

Wir bezeichnen unser Trainingskonzept American Kenpo eher als Selbstschutz und nicht nur als Selbstverteidigung.

 

Es geht hier nicht nur um einige wenige physische Techniken, sondern um ein komplexes System des Schutzes seiner selbst und zur Abwendung von Gefahren gegen andere und nicht zuletzt um einen bewußteren Lebensstil. Die meisten Karatestile sind mehr Kampf - Sport, ausgerichtet auf Wettkampf, für die gelehrte Art, eher nur als Fortgeschrittener auf der Strasse zu gebrauchen. Aufmerksamkeit und Vorbeugung sind die Schlüsselwörter für effektiven Selbstschutz.

Durch aktive berufliche Hintergründe einiger unserer Lehrer, im Personenschutz und Justizvollzugsdienst, bis Du bei uns an der besten Adresse.

Der Gegner

Bruce Lee sagte einmal dazu:

“Stell Dir vor, der Gegner hätte Deinen Bruder getötet. Baue eine kontrollierte Wut auf.“

 

Es gibt Täter, die durch einige abwehrende Worte oder schreien von ihrer Tat ablassen, es gibt aber auch Täter, die ihre Tat fortsetzen, bis sie ihr Ziel erreicht haben, oder das Opfer schlimmstenfalls nicht mehr am Leben ist.

Stellt Dir den Gegner immer realistisch vor: aggressiv, haßerfüllt, hemmungslos und sadistisch.

Sei aufmerksam, vorausschauend und rechne immer mit dem schlimmsten.

Fakten über Selbstschutz

Jeder kann an jedem Ort Opfer eines Verbrechens werden.

Du kannst zwar nicht die Welt von Verbrechern befreien, aber Du kannst Deine eigenen Risiken minimieren!

Gehe von vorn herein davon aus, daß Du in einem Kampf verletzt wirst.

Wenn Du kannst, fliehe oder kaufe Dich frei.

Gehe nicht davon aus, daß andere Dir helfen werden.

Der Ausgang eines Kampfes wird in den ersten Sekunden entschieden und zu 90% im Kopf.

Vergewaltigung

1984 z.B. wurden ca. 6000 Vergewaltigungen angezeigt, die Dunkelziffer wird teilweise um das Zehnfache geschätzt.

Bei einer Anzeige beträgt die Aufklärungsquote ca. 70%.

Die statistische Zielgruppe ist zwischen 14 und 21 Jahre alt.

Das jüngste bekannt Opfer war 2 Monate alt, das älteste 85 Jahre.

76% der Überfälle waren sorgfältig geplant, in 85 % der Vergewaltigungen wurden Waffen oder physische Gewalt benutzt.

56 % der Taten fanden in der Wohnung des Opfers statt.

70 % der Täter waren vorbestraft, davon 85 % wegen Vergewaltigung.

Ca. 2 Drittel der Täter sind Bekannte oder Verwandte der Opfer.

                                                   * * *

1998 finden täglich 500 Vergewaltigungen statt, nur 50 werden bei der Polizei gemeldet. Also findet alle 3 Minuten eine Vergewaltigung statt.

80% aller Taten sind Beziehungstaten.

Die meisten Taten finden in Räumen (eigene oder Wohnung vom Täter), in Fahrstühlen, in Autos, in Toiletten oder in Fluren statt. Nur 20% der Taten finden draußen statt.

Alle Opfer haben Angst, wenn der Täter wieder frei kommt. (Stern TV im Frühjahr 1998)

Egal, welcher Statistik man glaubt, Vergewaltigung ist ein schweres Verbrechen. Abgesehen von diversen körperlichen Verletzungen, die im besten Fall ausheilen, gibt es auch die Gefahr einer Infektion mit HIV oder Hepatitis. Auch die Möglichkeit einer unerwünschten Schwangerschaft ist in Betracht zu ziehen. Am schlimmsten sind aber sicherlich die möglichen psychischen Langzeitfolgen, wie Angst, Alpträume, eine gestörte Sexualität oder die Unfähigkeit eine Beziehung zu führen. (50 % aller Partnerschaften werden nach einer Vergewaltigung beendet.)

 

Der statistische Vergewaltiger ist ein 18jähriger ungelernter Arbeiter mit unterdurchschnittlicher Intelligenz. Die statistische Tatzeit ist an einem Samstag im August zwischen 20.00 und 02.00 Uhr.

Verfolgung und Belästigung

Damit ist das unerwünschte Verfolgen, Beobachten, Anrufen oder Verschicken von Post gemeint.

Ein solcher Belästiger kann gefährlich sein, man weiß nicht, was dieser Mensch vor hat. Also ist es sinnvoller sich als gefährdet zu betrachten und die Polizei zu informieren.

Man sollte jetzt besonders aufmerksam sein, um einen Angriff rechtzeitig zu erkennen. Kennt man den Belästiger nicht, so lohnt sich eventuell eine Fangschaltung.

Gewalt in der Partnerschaft

Für das Opfer selbst, in der Regel die Frau, ist es oft nicht mehr zu erkennen, ob man mißbraucht wird. Die Ryka Rose Stiftung in den USA hat die folgenden Fragen aufgestellt, um festzustellen ob man in der Partnerschaft mißbraucht wird.

 

Wenn Ihr Partner...

· immer wissen will, was Sie wann und wo machen...

· Sie stets beschuldigt, treulos zu sein...

· Ihre Beziehungen zu Ihren Freunden und zu Ihrer Familie einschränken will...

· nicht will, daß Sie berufstätig sind oder eine Schule besuchen...

· Sie für Kleinigkeiten kritisiert...

· unter Alkohol oder Drogeneinfluß schnell aggressiv wird...

· Ihre Finanzen kontrolliert und von Ihnen Rechenschaft über Ihre Ausgaben verlangt...

· Sie vor anderen erniedrigt...

· Ihren Besitz oder Ihre ideellen Werte zerstört...

· Sie oder Ihre Kinder schlägt...

· Sie oder Ihre Kinder mit Gewalt bedroht...

· eine Waffe gegen Sie benutzt, oder damit droht...

· Sie zum Sex gegen Ihren Willen zwingt...

... dann sollten Sie Ihre Partnerschaft überdenken. Bekommen Sie, was Sie sich von Ihrem Partner wünschen?

 

Es ist meist schwieriger, Mißbrauch in einer Partnerschaft zu erkennen und zu akzeptieren, daß es einem selbst passiert. Emotionale und gesellschaftliche Verwicklungen können so eine Beziehung sehr lange aufrecht erhalten und es erfordert meist sehr viel Kraft, die Entscheidung zur Trennung zu treffen.

Sollten Sie sich entscheiden Ihren Partner, der sie mißbraucht, zu verlassen, so kann es gefährlich sein, dies alleine zu versuchen. Holen Sie sich Hilfe von einer Frauenberatungsstelle oder ziehen Sie in ein Frauenhaus. Kurzfristig befinden Sie sich vielleicht in größerer Gefahr, langfristig ist eine Veränderung aber Ihre einzige Chance!

Kinder und Selbstschutz

Kinder in Selbstverteidigung zu unterrichten, ist eine sehr persönliche Sache. Die Eltern können ihr Kind am besten einschätzen, wieviel Wahrheit es verkraftet und wie verantwortungsvoll das Kind mit Selbstverteidigungstechniken umgehen kann.

Es ist zu unterscheiden zwischen sogenannten

- Schulhoftechniken

- lebensgefährlichen Angriffen

- oder Mißbrauch durch Erwachsene.

Im letzteren Fall ist natürlich stärkste Gegenwehr erforderlich. Ein Kind hat aber in der Regel im Kampf nur eine Chance: den Überraschungsangriff und/ oder die sofortige Flucht.

 

Wichtig: Ein selbstbewußtes Kind, daß sich auch traut zu einem Erwachsenen Nein zu sagen, hat eine deutlich größere Chance, erst gar nicht Opfer einer sexuellen Straftat zu werden.

 

Die größte Gefahr für Kinder liegt aber heute im Straßenverkehr und daher ist es besonders wichtig, die Aufmerksamkeit des Kindes durch verschiedene Spiele zu schulen. Ein gutes Training für Kinder ist das Ausweichen vor Gegenständen, die auf sie geworfen werden. Dieses Training kann dem Kind im Straßenverkehr helfen, auf Gefahren schnell zu reagieren. Klären Sie Ihr Kind rechtzeitig über Drogenmißbrauch auf. Seien Sie Vorbild!

 

Es folgen noch ein paar grundsätzliche Ratschläge zur Sicherheit Ihres Kindes:

 

Legen Sie ein Geheimwort für Ihre Familie fest. Ihr Kind soll lernen, daß es nur mit einem anderen Menschen mitgehen darf, wenn derjenige das Geheimwort kennt. Ansonsten kann Ihr Kind leicht Opfer diverser Tricks werden. ( „Deine Mama ist krank und will Dich sehen. Ich bringe Dich zu ihr.“ ) Kinder lieben Geheimnisse und somit auch ein Geheimwort.

 

Klären Sie ihr Kind über das Verbrechen des sexuellen Mißbrauchs so weit wie für das jeweilige Alter möglich auf. Machen Sie Ihrem Kind klar, daß es bei merkwürdigem Verhalten Erwachsener sich sofort an Sie wendet. Ein Trick der Mißbraucher ist es, Ihrem Kind vorzulügen, daß z.B. den Eltern etwas Schreckliches zustoßen wird, wenn das Kind etwas verrät. Nehmen Sie den Verbrechern diese Waffe und erklären Sie es Ihrem Kind, damit es solchen Lügen begegnen kann. Ihr Kind soll wissen, daß es trotz aller Androhungen durch den Verbrecher unbedingt mit Ihnen reden soll. Der Täter mag vielleicht diesen Trick variieren, also seien auch Sie kreativ und geben Sie Ihrem Kind einige Beispiele. Wichtig: Wenn Sie wollen, daß Ihr Kind Ihnen vertraut: Seien sie vertrauenswürdig und halten Sie Ihr Wort!

 

Wenn Sie von Kindern erfahren, die sich erfolgreich gegen ein Verbrechen gewehrt haben und flüchten konnten, erzählen Sie Ihrem Kind davon. Machen Sie Ihrem Kind Mut. Ihr Kind soll wissen, daß es eine Chance hat. Wenn Sie keine entsprechenden Berichte kennen, erfinden Sei welche und erzählen Sie sie als Märchen.

 

Spielen Sie mit Ihrem Kind verschiedene Rollenspiele durch, damit das Kind lernt, mit verschiedenen Situationen klar zu kommen.

 

Wichtig ist vor allem die Einstellung der Eltern zum Selbstschutz. Sind die Eltern unaufmerksam und ängstlich, wird das Kind in der Regel die gleichen Verhaltensweisen erlernen. Bringen Sie Ihrem Kind bei, daß es laut schreien soll, wenn es in Gefahr ist. Wenn dem Kind der Mund zugehalten wird, soll das Kind angreifen: Kratzen und Treten gegen die empfindlichen Körperstellen, wie etwa Hoden, Augen, Hals und Knie.

 

Bringen Sie an der Kleidung oder dem Schultornister des Kindes seinen Namen nicht sichtbar an. Ein Fremder könnte so Ihr Kind mit Namen ansprechen und das Kind wäre möglicherweise nicht so vorsichtig.

 

Wenn Ihr Kind eine Selbstverteidigungsmethode erlernen möchte, dann schauen Sie sich den Trainer und das Programm gut an. Beobachten Sie das Training als Zuschauer, bis Sie überzeugt davon sind, daß es gut ist.

Lohnt sich ein Selbstschutztraining?

Ja, immer!

Das individuelle Empfinden, Opfer eines Verbrechens zu werden, ist gestiegen. Die Chance ein Verbrechensopfer zu werden ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Die Gewaltbereitschaft ist gestiegen.

 

Auf Nachfragen im Bekanntenkreis diesbezüglich, wird man auch schnell fündig. Eine Frau erfährt eine noch größere Gefährdung, als ein Mann, Opfer eines Verbrechens zu werden. In den USA heißt es, dass 3 von 4 Frauen mindestens einmal in ihrem Leben Opfer eines Verbrechens werden.

 

Ein Grundwissen in Selbstverteidigung ist heute leider genauso wichtig wie Kenntnisse in Erster Hilfe, der eigene Führerschein oder die Unfallversicherung. Diese Erkenntnis muß sich aber erst einmal in unserer Gesellschaft durchsetzen.

 

Ein Selbstschutztraining lehrt einfache Prinzipien, Gefahren zu erkennen und dann auch zu vermeiden. Vorbeugung ist überhaupt die effektivste Methode sich vor Verbrechen zu schützen.

Ein Selbstverteidigungskurs lehrt aber auch, wie man sich wehrt, wenn Vorbeugung versagt hat. Eine Frau die sich wehrt und kämpft, hat viel größere Chancen einer Vergewaltigung zu entgehen, als die Frau, sie sich nicht wehrt.

 

Auch ist es für das Leben nach einem Verbrechen wichtig, dass man sich gewehrt hat. Es ist ein schreckliches Gefühl, nichts getan zu haben. Selbst wenn man den Kampf verloren hat, so kann man doch sagen, dass man alles versucht hat, kein einfaches wehrloses Opfer zu sein.

 

Ein Selbstverteidigungskurs ist wie eine Versicherung. Wir haben Versicherungen für unser Auto, unsere Wohnung, gegen Unfälle, etc. und hoffen, daß wir sie nie brauchen. Das gleiche gilt für unsere Kenntnisse in der Selbstverteidigung. Wir hoffen, daß wir sie nie brauchen, aber falls die Notwendigkeit eintritt, haben wir diese Versicherung und damit eine sehr gute Chance, wieder heil nach Hause zu gehen.


Weitere spezielle Themen unseres Konzepts

Carjacking

Phasen des Selbstschutzes

Das Notwehrgesetz und das Einschätzen der Situation

Regeln

Kämpfen oder zulassen

Die Strategie

Tipps für den Alltag

Tipps rund ums Auto

Tricks

Waffen

Körpersprache


Seminare für Behörden und Einrichtungen

Lehrer mit aktiven, beruflich relevanten Hintergründen (Personenschutz, Justizvollzug), führen auf Anfrage gern Seminare mit speziellen Themen für die Mitarbeiter in Ihrer Behörde oder Einrichtung aus. Schreiben Sie uns an.