„Intuition ist wichtiger als Technik“
…… ein Leitsatz von Gichin Funakoshi.
Es ist nicht so einfach den Begriff Intuition in wenigen Worten zu erklären.
Eine Variante könnte folgende sein:
Nach ca. 45 bis 55 Sinneseindrücken wandern die Informationen in den zweiten Speicher unseres Gehirns, dem Unterbewußtsein. Wenn von diesen Informationen später etwas wieder ins Bewußtsein gelangt, nennt man das Intuition.
Das Unterbewusstsein hat also die wichtige Aufgabe, alles das zu registrieren, was wir im Moment nicht bewusst verarbeiten können. Dies verhindert u.a. das völlige Überlasten des Gehirns.
Das Unterbewusstsein nimmt auch Dinge wahr, die wir nicht bewusst registrieren können. Als Ergebnis dessen entsteht ein Gefühl, was wir Intuition nennen. Dieses hilft uns oft Entscheidungen aus dem "Bauch" heraus fällen zu können, ohne dass wir diese im Nachhinein erklären können.
Das lässt schon ahnen, dass Intuition etwas sehr Wichtiges für die Kampfkunst ist. Noch ein interessanter Wert: Pro Sekunde wirken auf den Menschen ca. 11 Millionen Sinneseindrücke!
Im Kampf arbeiten Bewusstsein und Unterbewusstsein Hand in Hand. Eine gute Intuition verzichtet auf bewußtes Wissen. Niemand sollte aber in den Irrtum verfallen, dass man sich mit Intuition eine systematische Analyse und sorgfältiges Nachdenken ersparen kann!
Vom Erkennen einer Angriffsbewegung, bis hin zu einer aktiven Handlung, kann die Gewichtung zwischen bewußter und unterbewußter Aktivität, sehr unterschiedlich sein. Je schneller und überraschender ein Angriff herfolgt, desto größer ist der Anteil der Intuition an der Aktion. Je mehr Erfahrungen man auf dem betreffenden Gebiet hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die intuitive Reaktion richtig ist.
Unterbewusst gesteuerte Handlungen sind um ein Vielfaches schneller als Bewusst gesteuerte Handlungen. Wir haben auf Reaktionen, die aus dem Unterbewusstsein kommen so gut wie keinen Einfluss. Die linke Gehirnhälfte verarbeitet Bewußtsein und konzentriertes Denken und die linke gefühlsbezogen und ganzheitlich…, also intuitiv.
Wenn man weis, wie das Unterbewusstsein arbeitet, kann man sich seine Funktionen zu Nutze machen. Eine Möglichkeit ist z.B. das ständige Wiederholen von Techniken und Taktiken. Die ständige Wiederholung sorgt dafür, dass die richtige Bewegung oder Reaktion später unbewusst, z.B. im Moment einer Gefahr, wie von allein abläuft.
Intuition hilft, Kampfkunst überhaupt erfolgreich ausführen zu können. Auf einem Seminar sagte mal ein Lehrer, es gebe zwei Arten von Kämpfern, die Intuitivkämpfer und die Techniker. Ich denke, dass eine solche Trennung nicht möglich ist. Denn das eine kommt ohne das andere nicht aus. Wenn du bei einem Überfall zwar nicht gelernt hast, schadlos da heraus zu kommen, kann dir aber unter Umständen deine Lebenserfahrung intuitiv den richtigen Weg weisen.
Vielleicht sah auch Funakoshi das so…
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