Karate aus medizinischer Sicht

(American Kenpo Karate Ass. Theoriekomplex)

 

 

Karatestile waren, aus medizinischer und psychologischer Sicht, schon immer sehr interessant. Der japanische Karatemeister Kenwa Mabuni sagt dazu folgendes:

 

 

"Zusammenfassend betrachtet entstammt Karate einer Kunst mit leeren Händen zu kämpfen, die seit langer Zeit auf der Insel Okinawa im verborgenen unterrichtet wird. Es handelt sich dabei um eine subtile  Kunst der Selbstverteidigung, die es erlaubt mit verschiedensten technischen Mitteln einen Gegner zu besiegen. Man setzt hierfür die verschiedensten Körperpartien  rationell und effizient ein, z.B. mit geraden und kreisförmigen Fauststößen, mit Beintritten und außerdem mit Wurf- und Festhaltetechniken.

 

Aber das wahre Karate ist nicht einfach nur eine Kampfkunst. Sein oberstes Ziel ist Körper und Geist zu schmieden. Denn diese Kunst wurde, historisch gesehen, geübt und verlief mit dem Ziel die Würde eines Weisen zu erreichen. Die Anhänger des Karate müssen über die beiden folgenden Maximen nachdenken: "Die Kunst der Faust ist die Kunst des Weisen" (kunshi-no-ken) und  "Karate beginnt nicht mit einem Angriff" (karate-ni-sente-nashi).

Dies dürfen sie nicht vergessen."

 

Positive Aspekte für Körper und Geist

 

 

Physische Effekte

 

Bereich

positive Wirkung

Herz- Kreislaufsystem

Durch das Karatetraining entwickelt man Schnellkraft und Ausdauer, dadurch wird das Herz- Kreislaufsystem gestärkt.

Atmungssystem

Durch Karate lernt man die Atmung zu beherrschen und die Technik der Bauchatmung, die z.B.: in der Rehabilitation verwendet  wird.

Bewegungsapparat

Während des Karatetrainings werden annähernd alle Muskeln des Körpers beansprucht, dadurch kommt es zu einem ausgewogenen, seitengleichen Muskelaufbau.

Leichte Formen der Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) können durch den Aufbau eines die Wirbelsäule stützenden, kräftigen Muskeltonus, sowie  durch gleichzeitige Zunahme der Wirbelsäulenbeweglichkeit gebessert worden.

Die Beweglichkeit aller Gelenke und der entsprechenden Muskeln wird erhöht.

Nervensystem

Leichte Störungen der motorischen Koordination und des Gleichgewichtes können ebenfalls durch das Karatetraining gebessert werden.

 

 

Psychische Effekte

 

Durch Disziplin im Dojo und durch soziale Aspekte (z.B. respektieren des Partners) wird die Verminderung der Aggressivität und Kanalisierung ungelöster innerer Konflikte ermöglicht.

 

In mehreren Ländern der Europäischen Union laufen derzeit Projekte zur Wiedereingliederung sozial gefährdeter Jugendlicher oder von Häftlingen mittels Karatetraining.

 


Nachdruck, Vervielfältigung und Verwendung nach vorheriger Nachfrage, schriftlicher Bestätigung und sichtbarer Nennung der Quelle: www.kenpo-berlin.de möglich.