Was ist ein Manöver?
Militärisch betrachtet würde man sagen:
"Bewegen von Kräften im Verlauf von Gefechten und Operationen, um eine günstige Lage zu schaffen."
Das trifft eigentlich auch 100% auf die Kampfkunst zu.
Man verschiebt den Körper durch Schritt- oder Körperarbeit,
um für sich eine vorteilhafte Lage zu schaffen, in Abwehr und Angriff.
Fast jede Kampfkunst hat ihre eigenen Methoden um dies zu tun, letztlich ähneln sich aber alle irgendwo. Man kann das Laufen nicht zweimal erfinden. Auch in kontaktlosen Sportarten ist es wichtig, sich richtig bewegen zu können (Basketball, Football .....) und bildet letztendlich nicht selten das zentrale Thema.
Manöver können unter Umständen einen hohen physischen Anspruch stellen, da meist der ganze Körper mit einbezogen ist. Der Einsatz der verschiedenen Manöver ist Abhängig von den jeweiligen Erfordernissen der Situation und von der einzusetzenden Waffe und umgekehrt. Manöver können je nach Komplexität, die auszuführenden Techniken in der Qualität stark beeinflussen. Nicht nur positiv, durch exakte Abstimmung auf die auszuführende Technik, sondern auch negativ u.a. durch konditionelle Beeinflussung.
Im American Kenpo erlernt der Anfänger gleich zu Beginn meist ein Manöver.
Es ist der Step Through (Schritt nach vorn) im Neutral Bow, mit oder ohne Technik.
Später dann gefolgt von immer komplexeren Bewegungen im Raum, im Rahmen des jeweiligen Prüfungsprogramms. Erst wenn
diese Bewegungen aus dem Unterbewusstsein heraus erfolgen, wird es möglich, sich ganz auf den Angreifer zu konzentrieren. Das kann bis zur intuitiven Anwendung schon mal bis zum Brown Belt
dauern. Keine Angst, das dann auch erst die Selbstverteidigungsfähigkeit einsetzt. Wir reden hier von dem weit erntfernten Ziel "Pefektion". :-)
Evtl. Reihenfolge des Lernens von Bewegungen könnten sein:
Arten von Manöver |
Reihenfolge |
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Einfaches Manöver
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Bewegung nach vorn |
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Bewegung nach hinten |
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vor- und zurück |
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Komplexes Manöver
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Wendung (90°/ 180°) |
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schräg vor, schräg zurück |
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Drehungen (360°) |
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Welchen Zweck haben Manöver?
- heran- und wegbewegen zum Gegner
- Schaffung von optimaler Distanz für den eigenen Schutz und optimalen Gegenangriff, Winkel und Richtung für Abwehr und Angriff
- Ausweichbewegungen
Analyse der Manöver (Auszug)
Ein Manöver besteht aus fünf wichtigen Elementen, die hier etwas näher beschrieben werden sollen:
1. Stellungskombination
Die für eine jeweilige Situation folgerichtige Aneinanderreihung von Stellungen , ist eine wichtige Voraussetzung. Die Übergänge zwischen den Stellungen sollten fließend und standsicher sein.
2. Bewegungsgeschwindigkeit
Auch die Bewegungsgeschwindigkeit muss im Einklang mit den jeweiligen Erfordernissen stehen. Trotzdem es wichtig ist, sich schnellstmöglich bewegen zu können, ist nicht immer ist eine maximale Geschwindigkeit von Nöten.
3. Gleichgewicht
Das Gleichgewicht bereitet Anfängern bei Manövern die größten Probleme. Schon ein "einfacher" Schritt im Neutral Bow, kann schon zum stolpern führen. Es beruht u.a. darauf, dass man vielleicht zum ersten Mal seit Kindeszeit mal wieder bewusst auf seine Fortbewegung achten muss.
4. Koordination
Wenn Punkte 1.-3. optimal zusammen arbeiten, ist das schon die halbe Koordination. Mit Koordination ist die Koordination der Gliedmaßen gleichermaßen gemeint, wie die Koordination der eigenen Position zum Angreifer.
5. Distanz
Die optimale Distanz zum Ausführen einer Technik/ um zu Checken/ nicht getroffen zu werden, kann man erreichen, wenn man die o.g. Punkte 1.-4. beherrscht. Die optimale Distanz entsteht, wenn man ein perfektes Manöver durchführt. Die Distanz im Gegenangriff wird u.a. bestimmt von Stärke und Art der Technik (lange Distanz/ kurze Distanz - Waffen).
Nachdruck, Vervielfältigung und Verwendung nach vorheriger Nachfrage, schriftlicher Bestätigung und sichtbarer Nennung der Quelle: www.kenpo-berlin.de möglich.